Was bedeutet Monitoring? Definition, Vorteile & Datenschutz
WAS BEDEUTET MONITORING? DEFINITION, VORTEILE & DATENSCHUTZ
Monitoring gewinnt bei der Überwachung von Unternehmensprozessen zunehmend an Relevanz. Alle Infos zu den Vorteilen, Zielen, Arten und Datenschutz.
In diesem Artikel:
- Was ist Monitoring und was bedeutet es?
- Wie funktioniert Monitoring? + Beispiel
- Die verschiedenen Arten im Überblick
- Die Vor- und Nachteile von Monitoring
- Datenschutz und Wartungsvertrag: Was gibt es rechtlich zu beachten?
Kurzfassung: Was ist Monitoring?
- Monitoring beschreibt Überwachungsprozesse zur Messung und Auswertung von Daten. Hierbei gibt es verschiedene Arten des Monitorings.
- Die Ziele des Monitorings reichen von Dokumentation und Gewährleistung von Sicherheit bis hin zur Prozessoptimierung (z. B. im Marketing).
- Um mögliche Missverständnisse im Bereich Datenschutz zu vermeiden, empfehlen wir Unternehmen eine individuelle Rechtsberatung und Wartungsverträge mit Endkunden.


Definition: Was bedeutet Monitoring?
Der Begriff “Monitoring” bedeutet auf Deutsch übersetzt “Überwachung” und beschreibt alle Prozesse zur Messung und Auswertung bestimmter Daten unter Einsatz technischer Hilfsmittel. Die kontrollierten Vorgänge sind je nach Branche und Einsatzgebiet verschieden.
Was sind die Ziele des Monitorings?
Ziel des Monitorings ist die kontinuierliche Erfassung und Beobachtung unternehmerischer Vorgänge, um Sicherheit, Qualität und Effizienz sicherzustellen; im Unterschied zu Reporting (retrospektive Aufbereitung) und Controlling (aktive Steuerung) liefert Monitoring primär operative Echtzeitdaten.
Monitoring Beispiele
- Gesundheitsmonitoring (Blutdruck, Herzfrequenz)
- Finanzmonitoring (Kontrolle von Umsatz und Ausgaben)
- Social Media Monitoring (Engagement-Raten, Aktivitäten der Zielgruppen)
- Besuchermonitoring (Aktivitäten anwesender Personen und Sicherheit)
- Verkehrsmonitoring (Unfälle und Verkehrsdichte)
Wie funktioniert Monitoring?
Grundvoraussetzung des Monitorings ist die Verbindung zwischen Software und der Netzwerkinfrastruktur (z. B. Hardware), um ausgewählte Prozesse zu messen. In den meisten Fällen bieten Softwarelösungen eine integrierte Monitoring-Funktion an, um den aktuellen Status oder KPIs zu prüfen. Beispiel hierfür sind Marketing-Tools, welche die Performance analysieren oder IT-Anwendungen mit integrierter Netzwerküberwachung.

Praxistipp: Basis für effektives Monitoring bildet ein strukturiertes Datenmanagement. Das heißt, Datensätze verstehen, Daten richtig strukturieren und eine Speicherumgebung einrichten. In unserem Artikel „Was ist Datenmanagement?“ konkretisieren wir diesen Ansatz.
Monitoring am Beispiel Digital Signage
Die Datenerfassung für Digital Signage erfolgt über zwei Wege: Sensoren zur Messung der Zielgruppenaktivitäten und Monitoring-Tools (z. B. Software). Über beide Wege werden Daten an einen Server oder einer Cloud weitergeleitet und gespeichert. Anschließend werden Daten über z. B. Reports festgehalten und ausgewertet.
Praktisches Beispiel: So löst FRAMR. das Monitoring
Die FRAMR. Player unserer Kunden kommunizieren direkt mit der Cloud und übermitteln z. B. den Status (Temperatur, Auslastung, Speicher). Hierbei stellen wir die Effizienz sicher, indem wir den Datenfluss optimieren und nur relevante Daten erheben sowie speichern. Denn zu viele Daten erschweren Analysen und erhöhen die Kosten für die Speicherung.
Unser Kunde „Internorm“ ist hierfür ein passendes Beispiel: Das Unternehmen nutzt 70 – 80 SIM-Player mit ca. 50 GB Datenvolumen. Beim Überschreiten dieser Datenmenge geht nichts verloren, aber die Kosten steigen und das Unternehmen müsste mehr irrelevante Daten verarbeiten.
-> Take-away: Monitoring zielt auch darauf ab, die Effizienz zu steigern, indem Daten nach Relevanz sortiert und Kosten gering gehalten werden.
Die Arten des Monitorings
Die Monitoring-Prozesse laufen nicht immer gleich ab, es gibt nämlich unterschiedliche Arten des Monitorings. Nachfolgend nennen wir die drei gängigsten Methoden.
Application Performance Monitoring
Ziel des Application Performance Monitoring ist die Überprüfung der Funktionalität von Anwendungen und Programmen, um das Benutzererlebnis zu verbessern. Die verwendeten Monitoring-Tools unterstützen dabei, Fehler zu entdecken und wichtige Informationen über die Datenübertragungsgeschwindigkeit oder Antwortzeiten eines Servers zu erlangen. Beispiel für das Application Performance Monitoring ist die Überwachung einer Software, um Fehler auf Code-Ebene zu identifizieren. Die Analyse findet also auf technischer/funktionaler Ebene statt.
Business Transaction Monitoring
Beim Business Transaction Monitoring steht, wie der Name verrät, die Überwachung von Geschäftstransaktionen im Vordergrund. Ziel ist die Optimierung von Prozessen, welche direkt mit einer Geschäftstransaktion zusammenhängen. Der Fokus ist wie beim APM auch die User Experience, aber mehr auf den Business Impact (Transaktionen, Conversions) gerichtet als auf den technischen Aspekt.
Beispiele für einen Online-Shop:
1. Relevante Transaktionen identifizieren (z. B. Checkout-Prozess)
2. KPIs ermitteln (z. B. Abbruchquote geringer als 5%)
3. Monitoring-Tools auswählen (z. B. Google Analytics)
4. Datenerfassung über Google Analytics-Dashboard
5. Datenanalyse zur Problemermittlung
6. Benachrichtigung an das Webhosting-Team bei Überschreitung der Schwellwerte
7. Monatlicher Performance-Report und Maßnahmen umsetzen (z. B. Responsive Design anpassen)
System Monitoring
Ziel des System Monitors ist die Leistungsüberprüfung von z. B. Hardware oder Betriebssystemen. Im ersten Schritt werden Maßstäbe vordefiniert, beispielsweise die Leistung eines Netzwerks oder die verfügbare Menge an Arbeitsspeicher. Unter Berücksichtigung dieser Vorgaben erfolgt schließlich die Datenerfassung und -auswertung. Ein Beispiel hierfür ist die Überwachung eines Unternehmensnetzwerkes, um sicherzustellen, dass die Netzwerkbandbreite nicht überlastet ist und die Ressourcen effektiv genutzt werden. Der Fokus des System Monitorings ist also rein technisch.
Monitoring-Prozesse definieren
Für maximale Effektivität empfehlen wir, Prozesse wie das Monitoring als Use Cases zu definieren. Wie das funktioniert, erfährst du in unserem Artikel „Use Cases: Definition und Beispiele“.
Was sind die Vorteile von Monitoring?
Die Vorteile vom Monitoring bestehen darin, die Qualität und Sicherheit der überwachten Prozesse sicherzustellen. Des Weiteren ermöglicht das Monitoring eine schnelle Reaktion auf Ausfälle und Aktualisierungs- sowie Wartungsarbeiten. Auch im Bereich Marketing profitieren Unternehmen, denn relevante KPIs sind leichter auszuwerten.
Die Vorteile von Monitoring im Überblick:
- Sicherheit gewährleisten
- Marketing KPIs auswerten
- Verbesserungspotential erkennen
- Updates durchführen
- Schnell auf Ausfälle reagieren
- Bereitstellung von wichtigen Funktionen
- Prävention von Gefahren und Störungen
Sicherheit gewährleisten
Mit einer gezielten Überwachung werden Gefahren effektiv abgewehrt und mögliche Bedrohungen frühzeitig erkannt. Das Monitoring verhindert somit die Störung unternehmensinterner Abläufe und gewährleistet reibungslose Abläufe.
Marketing KPIs auswerten
Digitalisierung verspricht mehr Messbarkeit. Unternehmen bekommen Insights zu KPIs wie Conversion-Raten, Verweildauer auf der Website, Engagement-Raten und Klickzahlen.
Verbesserungspotential erkennen
Unternehmen haben durch Monitoring die Möglichkeit, interne Prozesse zu optimieren. Darunter die Fehlererkennung und -behebung, den effizienten Budgeteinsatz durch Ermittlung von KPIs oder die Dokumentation aufgrund der transparenten Datenerhebung.
Updates durchführen
Updates gewährleisten eine bessere Performance und dass Sicherheitsstandards eingehalten werden. Durch Monitoring erkennen Unternehmen den Handlungsbedarf bezüglich Updates und können diese rechtzeitig durchführen.
Schnell auf Ausfälle reagieren
Ausfälle sind bei Software nicht auszuschließen. Die gezielte Überwachung schafft schnelle Reaktionsmöglichkeiten und die zuständigen Akteure bringen die Systeme wieder zum Laufen.
Bereitstellung wichtiger Funktionen
Dieser Vorteil betrifft die Fernwartung über einen Software-Drittanbieter. Bei der Durchführung von Updates erfolgt eine unkomplizierte Erweiterung über eine zentrale Stelle. Updates müssen also nicht eigenständig oder von einem internen Team durchgeführt werden, das übernimmt ein IT-Dienstleister.
-> Du möchtest mehr über die Vorteile der Fernwartung wissen? Dann empfehlen wir dir unseren Artikel zum Thema „Cloud-basierte Lösungen„.
Prävention von Gefahren und Störungen
Probleme oder Ressourcenengpässe sollten nicht erst behoben werden, wenn sie präsent sind. Idealerweise erkennen Unternehmen frühzeitig Probleme und reagieren direkt – und genau hier setzt das Monitoring an und verspricht die notwendige Transparenz.
Das sind die (möglichen) Nachteile
Metric Overload
Es ist ein schmaler Grat zwischen „Wir messen wichtige KPIs“ und „Wir verlieren uns in unnötigen Analysen“. Der Metric Overload tritt ein, wenn Unternehmen zu viele Prozesse messen und sich damit die Entscheidungsprozesse verlangsamen und zeitliche Ressourcen verschwendet werden. Daher ist es wichtig, klare Ziel-KPIs zu definieren und diese zu priorisieren.
Limitierte Aussagekraft bei fehlendem Know-how
Das Monitoring liefert Rohdaten, die ohne Auswertung kaum hilfreich sind. Heißt: Ohne Know-how im Team verliert sich dein Unternehmen in Analysen ohne Outcome. Die Lösung dazu sind entweder externe Dienstleister oder der Aufbau von Know-how. Beides erfordert Zeit und Geld. Auch wenn sich das Investment mittelfristig lohnt, können es viele Unternehmen nicht stemmen.
Unsere Erfahrungen: Ein gutes Anforderungsmanagement stellt sicher, dass keine Nachteile bestehen. Stelle dir ein Team mit (externen) Experten zusammen und wäge vorab den Kosten-Nutzen-Faktor ab – dadurch bestehen keine Nachteile.
Datenschutz
Das Monitoring ist keine Grauzone, sofern man rücksichtsvoll mit sensiblen Daten umgeht. Doch das ist genau der Punkt: Um mögliche Datenschutzverletzungen zu vermeiden, müssen Unternehmen die DSGVO beachten und Wartungsverträge schließen (dazu unten mehr!).
Datenschutz beim Monitoring: Das ist die Rechtslage (Stand: 15.12.2025)
Die Rechtslage rund um Monitoring wird durch die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) geregelt, sofern dabei personenbezogene Daten verarbeitet werden. Dazu gehören unter anderem IP-Adressen, Nutzeraktivitäten, Logfiles oder Daten zur Analyse des Nutzerverhaltens.
Hierbei greifen folgende Artikel der DSGVO:
-
Art. 6 DSGVO (Rechtmäßigkeit der Verarbeitung): Die Datenverarbeitung muss auf einer gültigen Rechtsgrundlage basieren. Häufig ist dies eine Einwilligung, ein berechtigtes Interesse oder die Erfüllung eines Vertrags.
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Art. 32 DSGVO (Sicherheit der Verarbeitung): Es sind geeignete technische und organisatorische Maßnahmen zu treffen, um ein angemessenes Schutzniveau der Daten zu gewährleisten.
-
Art. 5 DSGVO (Grundsätze der Verarbeitung): Daten müssen zweckgebunden, transparent und sicher verarbeitet werden.
Solange ausschließlich technische Daten ohne Personenbezug erfasst werden (z. B. Systemstatus, Performance-Metriken), greift die DSGVO nicht. Wird jedoch Monitoring eingesetzt, das personenbezogene Daten erhebt oder verarbeitet, müssen diese rechtlichen Vorgaben beachtet werden.
Wie kann man hier Klarheit schaffen?
Hier gibt es zwei Möglichkeiten: Zum einen empfehlen wir immer eine individuelle Rechtsberatung, denn jedes Unternehmen hat verschiedene Anforderungen. Die zweite Möglichkeit ist ein Wartungsvertrag mit Endkunden. Ein solcher ist hilfreich, da er klar definiert, welche Daten erhoben werden, wie diese geschützt werden und welche Verantwortlichkeiten zwischen Dienstleister und Kunde bestehen.
Was muss ein Wartungsvertrag beinhalten?
Ein rechtssicherer Wartungsvertrag lässt im Idealfall keinen Spielraum für wage Interpretationen und beantwortet die wichtigsten Fragen zu einer Kooperation zwischen Unternehmen.
Das sind die wichtigsten Bestandteile eines Wartungsvertrags im Überblick*:
- Wartungsgegenstand
- Rechte und Pflichten der Vertragsparteien
- Vertragslaufzeit
- Kündigung + Fristen
- Leistungsumfang
- Mängelhaftung und Gewährleistung
- Instandhaltungen
- Salvatorische Klausel
Die Bausteine eines rechtssicheren Vertrags sind immer individuell zu klären und festzulegen. Für die Erstellung eines solchen Vertrags gibt es diverse Vorlagen, doch am effektivsten ist die Rücksprache mit einem Anwalt. Verstöße gegen die DSGVO kosten viel Geld und nur eine umfangreiche Rechtsberatung sorgt für Klarheit.
*Rechtlicher Hinweis: Alle Angaben in diesem Artikel dienen nur der allgemeinen Information. Sie stellen keine Rechtsberatung im Einzelfall dar und können und sollen eine solche nicht ersetzen.
Abschließender Tipp: Nutze Backup-Software
Der Einsatz von Software bringt immer gewisse Risiken mit sich, auch wenn Entwicklungsteams hohe Standards berücksichtigen und qualifizierte Software-Tester das Ergebnis überprüfen. Deshalb empfehlen wir, beim Einsatz von Monitoring-Software ein regelmäßiges Backup durchzuführen.
Bei Backup Software handelt es sich um ein zusätzliches Speichermedium, das eine Sicherheitskopie der existierenden Daten vornimmt. Insbesondere im Monitoring kann die Sicherung relevanter Daten ein entscheidender Faktor sein, denn manche Auswertungen (z. B. KPIs) sind für die wirtschaftliche Entwicklung eines Unternehmens wichtig.



