Print oder digital? 5 wichtige Entscheidungskriterien

Print oder digital? 5 wichtige Entscheidungskriterien 994 537 Sebastian Loos

Print oder digital? 5 wichtige Entscheidungskriterien

Print oder digital

 

Das Wichtigste in Kürze:

  • Vorteile: Sowohl digitale Werbung als auch Printmedien haben Vorteile. Digitale Werbung verspricht mehr Reichweite und kann leichter angepasst werden, aber Printwerbung wird aufmerksamer gelesen und stärkt die Markenwahrnehmung aufgrund der physischen Eigenschaften. 
  • Business Impact: Die Entscheidung sollte immer danach getroffen werden, welches Format für dein Unternehmen förderlich ist – nicht, was objektiv besser ist.
  • Synergien: Je nach Unternehmen und Ziele, funktionieren Printmedien und digitale Medien auch in Kombination.

 

Der Übergang von Print zu Digital 

2024 haben die Menschen in Deutschland erstmals mehr digitale Zeitschriften als gedruckte Pendants gelesen. Laut einer Schätzung von Statista wurden digitale Magazine von 35,4 Millionen und gedruckte Zeitschriften von 32,3 Millionen Menschen gelesen.

Diese Entwicklung zeigt, dass sich Deutschland zunehmend auf den digitalen Wandel einspielt. Doch ist digitale Werbung immer die beste Wahl? Wir ziehen den Vergleich zwischen Print und Digital und wie du für dein Unternehmen die richtige Entscheidung triffst.

 

Print vs. Digital: Ein schneller Überblick zu den Vorteilen

  Print Digital
Flexibilität Starre Inhalte und der Erstellungsprozess dauert länger. Echtzeit-Anpassung der Inhalte und zentral steuerbar.
Kostenstruktur Einmalige Investitionskosten, aber Prints müssen immer wieder gedruckt werden. Laufende Kosten (Lizenzen), dafür aber skalierbar.
Wertigkeit Printprodukte vermitteln einen hochwertigen Eindruck und sind greifbarer. Modernes Erscheinungsbild und dynamischer.
Interaktion Möglich durch QR Codes. Möglich durch interaktive Displays und QR-Codes.
Nachhaltigkeit Hoher Papierverbrauch und Ressourcenverbrauch durch die Lieferung der Prints. Stromverbrauch, aber trotzdem nachhaltiger (beispielsweise durch die
Nutzung erneuerbarer Energien).

 

Print oder digital? Die wichtigsten Entscheidungskriterien

Aktualisierbarkeit & Reaktionsgeschwindigkeit 

In einer sich schnell verändernden Welt zählt vor allem eines: Geschwindigkeit. Wer kurzfristig auf neue Entwicklungen oder Aktionen reagieren muss, stößt mit Printmedien schnell an Grenzen. Denn der Prozess zur Erstellung von Printmedien beinhaltet das Layout, den Druck und die Verteilung – das alles dauert bis zu vier Wochen.

Hingegen ermöglicht digitale Werbung (z. B. Digital Signage) die Aktualisierung und Veröffentlichung von Inhalten innerhalb weniger Minuten – zentral gesteuert, standortübergreifend und in Echtzeit. Die Installation von Displays beansprucht einmalig ein paar Stunden oder Tage, aber die Flexibilität bei Erstellung und Anpassung der Inhalte gleicht das aus. 

Unternehmen, die regelmäßig neue Angebote kommunizieren, Veranstaltungen bewerben oder sicherheitsrelevante Informationen verbreiten, profitieren daher von digitalen Lösungen. Aber aufgrund der Kosteneffizienz sind Printmedien ebenfalls eine zielführende Lösung, wenn Unternehmen ihr Angebot selten aktualisieren und primär eine regionale Zielgruppe ansprechen. 

 

Reichweite & Messbarkeit

Digitale Lösungen ermöglichen mehr Reichweite und bessere Messbarkeit als Printmedien. Website-Besuche, Social-Media-Engagement und Interaktionen mit digitalen Bildschirmen sind messbar. Hingegen kannst du nicht zurückverfolgen, wie viele Personen einen Flyer oder Plakate gesehen haben. 

In diesem Aspekt haben digitale Lösungen klare Vorteile gegenüber Print. Ohne Messbarkeit investiert dein Unternehmen blind und durchläuft längere Testphasen aufgrund fehlender Daten zur Ermittlung von Best Practices. 

Beispiel: Anhand der Produktsuche-Funktion von interaktiven Displays erkennen Shops, nach welchen Produkten am häufigsten gesucht wird. Sie können ihr Marketing auf Grundlage der Daten gezielter ausrichten und damit auch Testphasen reduzieren. Mit Printmedien bleiben hingegen viele Fragen offen: Werden bestimmte Produkte wegen eines neuen Kataloges gekauft? Oder ist das Zufall? Wie können wir Folgemaßnahmen in der Werbung nun effektiv gestalten, obwohl wir keine faktische Grundlage haben?

 

Aufmerksamkeit & Interaktion

Eine Studie zeigt, dass die menschliche Aufmerksamkeitsspanne von zwölf auf acht Sekunden gesunken ist. Das erklärt den Erfolg kurzweiliger Formate wie YouTube Shorts, Instagram Reels und TikTok. Entscheidend ist dabei jedoch nicht das Medium an sich – ob digital oder analog –, sondern das Format und der Kontext, in dem Inhalte konsumiert werden. So zeigt eine weitere Studie, dass digitale und gedruckte Flyer gleich lange gelesen werden – vorausgesetzt, sie sind zielgruppengerecht gestaltet und im richtigen Umfeld platziert.

Beispiel: Im Einzelhandel erzielen unsere Kunden mit Digital Signage deutlich mehr Aufmerksamkeit als mit klassischen Printmedien, obwohl beide visuelle Informationen vermitteln. Digitale Displays sind nämlich dynamisch, interaktiv und reagieren auf die sinkende Aufmerksamkeitsspanne, indem sie Inhalte gezielt und kurzweilig präsentieren. Sie bieten zudem eine aktive Nutzerführung durch Shop- und Produktsuche und befinden sich an Orten mit hoher Frequenz. Klassische Plakate hingegen bleiben statisch, können Inhalte weder anpassen noch interaktiv vermitteln und erreichen so in einer reizüberfluteten Umgebung deutlich weniger Wirkung.

 

Nachhaltigkeit

Papier, Druckfarben, Versand – Print hat eine spürbare ökologische Bilanz. Bei digitalen Kanälen sind kein Papier und keine Druckfarben notwendig, sie benötigen hingegen aber Strom. Beide Medienformen haben also Auswirkungen auf die Umwelt, nur an unterschiedlichen Stellen. Wenn dir Nachhaltigkeit wichtig ist, solltest du daher einen holistischen Blick auf die ökologischen Auswirkungen haben, von der Produktion bis hin zum Lebenszyklus deiner Kommunikationsinstrumente.

An der Stelle ist der Einwand berechtigt, dass Rechenzentren zur Datenspeicherung viel Strom verbrauchen. Und das stimmt auch. Aber mit dem voranschreitenden digitalen Wandel entwickeln Unternehmen neue Möglichkeiten, um ressourcensparend zu arbeiten. Im Bereich Digital Signage ist es z. B. gängige Praxis, langlebige Hardware aus hochwertiger Produktion zu verwenden. Aber auch Cloud-Lösungen rücken seit Jahren zunehmend in den Fokus, da sie laut einer Fallstudie bis zu 87% weniger Energie benötigen als On-Premise-Lösungen. 

 

Erreichbarkeit und Usability

Aus einer Umfrage geht hervor, dass nur 69,7% der über 60 Jahre alten Senioren das Internet nutzen. Unternehmen mit älteren Zielgruppen, beispielsweise spezialisierte Versicherungen, büßen daher Streuverluste mit Social Media und ihrer Website ein. Die voranschreitende Digitalisierung erschwert auch die Nutzung von digitalen Anwendungen, was bei Senioren ein zusätzlicher Nachteil wird, da sie mit sozialen Medien schwerer zu erreichen sind. 

Im Übrigen haben digitale Medien in puncto Erreichbarkeit ausschließlich Vorteile. Nutzer haben überall Zugriff auf Social Media und Webseiten, um sich mit aktuellen Angeboten und Informationen zu befassen. Es besteht zwar mehr Ablenkungspotenzial, aber dem stehen unzählige Erfolgsgeschichten von digitalen Marken entgegen.

 

Es kann auch Print UND Digital sein

Digital und Print bilden Synergien, die Unternehmen mehr Vorteile in der Kommunikation, im Marketing und in der Neukundengewinnung versprechen. Ein Beispiel hierfür sind Restaurants, die mit Internetwerbung auf sich aufmerksam machen und mit Stempelkarten die Kundenbindung forcieren. Oder Stores, die mit einem saisonalen Katalog mehr Online-Kunden sowie Website-Besucher gewinnen und durch den Newsletter ihren LTV* erhöhen. 

Je nach Unternehmen und Zielgruppe ist “entweder-oder” der richtige Ansatz. Aber oft profitieren Unternehmen von einer Kombination aus Print und Digital, um ihre Unternehmensprozesse effektiver zu gestalten. 

LTV = Lifetime Value. Also der gesamte finanzielle Wert, den ein Kunde für ein Unternehmen über sein ganzes Leben hinweg hat.

 

Fazit

Die Wahl zwischen Print und Digital hängt von deinen spezifischen Zielen, Zielgruppen und Ressourcen ab. Während digitale Medien Flexibilität und Reichweite bieten, punkten Printmedien mit Haptik und Wertigkeit. In vielen Fällen ist eine kombinierte Strategie der Schlüssel zum Erfolg.