Digitale Kompetenz erfolgreich im Unternehmen umsetzen

Digitale Kompetenz erfolgreich im Unternehmen umsetzen 994 537 Lukas Aumair

DIGITALE KOMPETENZ ERFOLGREICH IM UNTERNEHMEN UMSETZEN

Wie bauen Unternehmen ihre digitale Kompetenz aus? In diesem Artikel liefern wir die Antwort auf diese Frage.

In diesem Artikel:

  1. Digitale Kompetenz Definition
  2. Welche Rolle spielt digitale Kompetenz? 
  3. Die 10 wichtigsten digitalen Fähigkeiten
  4. Digitale Kompetenz aufbauen: 5-Schritte-Leitfaden
  5. Mögliche Hürden und Herausforderungen
  6. Fallen analoge Prozesse bald komplett weg? 
  7. Fazit 

 

DAS WICHTIGSTE IN KÜRZE

  • Digitale Kompetenzen nehmen in der Arbeitswelt einen immer höheren Stellenwert ein.
  • Unternehmen streben idealerweise eine Schritt-für-Schritt-Umsetzung an, bei der sie alle Mitarbeiter zielgerichtet einbeziehen.
  • Analoge Prozesse verlieren an Relevanz, aber eine vollständige Digitalisierung bestehender Strukturen beansprucht Zeit.

 

DIGITALE KOMPETENZ DEFINITION

Der Begriff “digitale Kompetenz” beschreibt im Kern alle erforderlichen Fähigkeiten zur Nutzung von Computern und anderen Geräten sowie deren Verwaltung und die Verarbeitung von Informationen über diese Endgeräte. Dazu gehört auch die erfolgreiche Nutzung bestimmter Anwendungen, um Inhalte zu bearbeiten, zu speichern und zu veröffentlichen.

Digitale Kompetenzen beschränkten sich lange darauf, E-Mails zu bearbeiten und Office-Anwendungen wie Word und Excel zu nutzen. Doch die Anforderungen gehen im Jahr 2023 weit darüber hinaus. Cloud-Anwendungen, Online-Meetings und digitale Verwaltung bestimmen den Alltag von Büroangestellten.

Die Erweiterung digitaler Kompetenzen erfordert einen ganzheitlichen Ansatz, der nicht nur die Fähigkeiten von Angestellten berücksichtigt, sondern auch den Ausbau der Unternehmensstrukturen. Stichwort: Digitalisierung.

Unternehmen setzen sich idealerweise das Ziel, sowohl das Wissen ihrer Mitarbeiter als auch die Erneuerung bestehender Strukturen zu fördern. Ohne den Ausbau etablierter Unternehmensstrukturen haben digitale Kompetenzen keinen Mehrwert, wiederum können Mitarbeiter nichts mit digitalisierten Strukturen anfangen, wenn sie über kein entsprechendes Know-How verfügen.

 

WELCHE ROLLE SPIELT DIGITALE KOMPETENZ?

Immer mehr Angestellte arbeiten im Home-Office und nutzen täglich die Möglichkeiten im Bereich digitaler Kommunikation. Das ist einer von vielen Gründen, weshalb der Ausbau digitaler Kompetenzen zunehmend an Bedeutung gewinnt. Unternehmen sind in der Verantwortung, ihre Teams zu fördern, um effizienter zu arbeiten und reibungslose Arbeitsprozesse sicherzustellen.

Der richtige Umgang mit digitalen Anwendungen hat aber nicht erst in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Bereits 2018 gaben 71 Prozent der Manager im Rahmen einer Umfrage an, dass sie in den nächsten zwei bis drei Jahren neue Einnahmequellen durch digitale Wege erschließen möchten. Die Corona-Pandemie hat diesen Trend zusätzlich beflügelt, denn vor allem der Online-Handel hat seinen Absatz erhöht.

Diese Zahlen und Statistiken untermauern die Relevanz der Digitalisierung. Doch moderne Strukturen setzen entsprechendes Wissen voraus, um von Vorteilen zu profitieren. So hat zum Beispiel ein Online-Shop für Unternehmen wenig Wert, wenn jeder im Team mit der Shop-Administration überfordert ist.

→ Kompetenzerweiterung geht mit dem Ausbau von Unternehmensstrukturen Hand in Hand. Jede Erweiterung oder Anpassung von Prozessen erfordert entsprechendes Know-How. 

 

DIE 10 WICHTIGSTEN DIGITALEN FÄHIGKEITEN

Von der Digitalisierung sind fast alle Unternehmensbereiche betroffen und jeder setzt unterschiedliche Fähigkeiten voraus. Es gibt daher nicht die eine digitale Fähigkeit, sondern eine Vielzahl an Kompetenzen. Darunter folgende:

Suchmaschinenoptimierung: Essentiell, um die eigene Webseite stärker zu positionieren. Ohne SEO versinkt eine Webseite im Google-Nirwana und mögliche Wettbewerbsvorteile bleiben ungenutzt.

Social-Media-Marketing: Plattformen wie Instagram, LinkedIn und Pinterest entwickelten sich in den vergangenen Jahren zu profitablen Absatzwegen für Unternehmen. Das bestätigen auch Statistiken: Unternehmen verdienten im Jahr 2021 mehr als 150 Milliarden Euro durch Social Media.

Web-Hosting: Dazu gehören die Verwaltung einer Webseite, eines Blogs oder eines Online-Shops. Beim Web-Hosting geht es nämlich nicht nur darum, Inhalte einzupflegen oder neue Unterseiten anzulegen, sondern auch darum, Zahlen auszuwerten und für den Ausbau der Web-Präsenz heranzuziehen.

Content-Produktion: Social Media verspricht kein Wachstum, wenn Unternehmen ihre Kanäle nicht mit den richtigen Inhalten bespielen. Die Möglichkeiten im Content-Marketing reichen vom Bilddesign bis hin zur Videoproduktion.

Digitale Kommunikation: Die Nutzung von Anwendungen wie Zoom oder Google Meet gehört mittlerweile zum Standardwissen für viele Angestellte.

Produktmanagement: Digitale Produkte entwickeln, verwalten, vermarkten und auf Landing Pages einpflegen. Im Fokus steht hierbei oft die Lead-Generierung durch die Vermarktung kostenloser Digitalprodukte, sogenannte “Freebies”.

User Experience: Es dauert nur 50 Millisekunden, bis sich Website-Besucher einen ersten Eindruck machen. Viele Unternehmen ignorieren die User Experience, weil sie sich primär auf technische Anforderungen (z. B. SEO) konzentrieren. Dabei sollte immer der Nutzer im Vordergrund stehen.

Cloud-Lösungen: Der Umgang mit z. B. Google Docs erleichtert die Freigabe von Dateien und erspart das Versenden von Mails mit Anhängen.

Service und Kundenmanagement: Datenbanken und Customer-Relationship-Management-Systeme vereinfachen die Verwaltung von Kundendaten und geben Aufschluss über die Wünsche deiner Zielgruppe.

Programmieren: Die Königsdisziplin unter den digitalen Fähigkeiten. Es gibt mehrere tausend Programmiersprachen, am bekanntesten sind jedoch Java, Python und PHP.

 

DIGITALE KOMPETENZ AUFBAUEN: 5-SCHRITTE-LEITFADEN

Um die digitale Kompetenz seiner Mitarbeiter zu fördern, sind diverse Maßnahmen zu ergreifen, aber auch mögliche Hürden zu berücksichtigen. Damit die Umsetzung gelingt, haben wir einen Leitfaden für dich vorbereitet. Dieser hilft dir dabei, in fünf Schritten die Kompetenzen deiner Mitarbeiter im Umgang mit digitalen Medien zu fördern.

 

KENNE DEN BEDARF DEINES TEAMS UND DEINES UNTERNEHMENS

Der Ausbau von Fähigkeiten erfordert Ressourcen, vor allem Zeit und Geld. Daher setzt der erste Schritt einen Plan sowie eine zielgerichtete Bedarfsermittlung voraus.

Kommen wir nochmal auf die zehn digitalen Fähigkeiten zurück: Fast jedes Unternehmen profitiert davon, wenn es seine Mitarbeiter im Bereich der digitalen Kommunikation oder im Service schult. Jedoch macht es für die meisten Unternehmen wenig Sinn, in die Programmierkenntnisse zu investieren. Es gibt nämlich nur wenige Firmen, die von internem Know-How in diesem Bereich profitieren.

 

Folgende Fragen helfen dabei, den Bedarf zielführend zu ermitteln:

  • In welcher Branche ist unser Unternehmen tätig?
  • Welche Ziele verfolgen wir?
  • Was ist der aktuelle Wissensstand der Mitarbeiter?
  • Inwiefern profitieren wir vom Ausbau der digitalen Kompetenz?
  • Welche Kenntnisse und Fähigkeiten beziehen wir extern?
  • Welche Kosten sind mit dem Ausbau digitaler Kompetenzen verbunden?
  • Sind Mitarbeiter, die wir für spezielle Bereiche schulen, voraussichtlich noch länger in der Firma?

 

KENNE DEN MEHRWERT VON WEITERBILDUNGEN

Klar, Weiterbildungen sind ein zielführender Weg, um die Kompetenzen seiner Angestellten auszubauen. Viel wichtiger ist jedoch, in die richtigen Weiterbildungen zu investieren. Online-Plattformen wie Udemy können durchaus wertvolles Wissen vermitteln, doch auf solchen Webseiten gibt es auch Kursanbieter, die nichts von ihrem Fach verstehen. Hier ist es zielführender, auf andere Quellen zurückzugreifen, auch wenn die Weiterbildungen mehr kosten. Greife auf Expertenwissen zurück, um deine Mitarbeiter bestens zu schulen. Das kostet zwar erstmal mehr, aber langfristig gesehen lohnt sich die Investition.

Selbstverständlich besteht auch die Möglichkeit, auf kostenloses Know-How zurückzugreifen. Plattformen wie LinkedIn oder YouTube bieten eine Vielzahl an Weiterbildungsmöglichkeiten. Vor allem im Bereich digitale Kommunikation, Cloud-Bedienung und User Experience sind keine teuren Weiterbildungen erforderlich, um sein Personal adäquat zu schulen.

 

BEZIEHE EXTERNES WISSEN

In manchen Fällen ist es wesentlich günstiger und auch nachhaltiger, auf externes Wissen zurückzugreifen. Ein Beispiel ist der Aufbau und die Pflege einer Unternehmenswebseite oder die App-Programmierung.

Unternehmen haben auch die Möglichkeit, internes und externes Wissen miteinander zu kombinieren. Auch hierfür eignet sich die Firmenwebseite als Beispiel: Externe Webdesigner oder Programmierer versprechen eine sinnvolle Investition, denn ihre Expertise, auch in den Bereichen SEO und User Experience, erfordert jahrelange Projekterfahrung. Wiederum können interne Mitarbeiter die Verwaltung und Pflege der Webseite übernehmen. Aber auch andere Aufgaben, zum Beispiel die Einpflege neuer Produkte in einen Online-Shop, erfordern kein externes Wissen für die Umsetzung.

Über eine Kosten-Nutzen-Abwägung ermitteln Unternehmen den zielführenden Einsatz ihres Budgets und eine solche Abwägung ist bei jedem Investment heranzuziehen. Als Faustregel geben wir dir jedoch folgenden Tipp mit: Größere Projekte, zum Beispiel den Aufbau einer Webseite oder die Software-Programmierung, gibst du besser in externe Hände. Es beansprucht zu viele Ressourcen, den eigenen Mitarbeitern derartige Kenntnisse zu vermitteln. Wiederum ist es aus Kostengründen zielführender, z. B. den Aufbau der Social-Media-Kanäle intern vorzunehmen.

 

VERLIERE DICH NICHT IN DETAILS

Expertenwissen verspricht Wettbewerbsvorteile und mehr Wachstumsmöglichkeiten, aber in manchen Fällen reichen die Basics vollkommen aus. Dein Unternehmen benötigt keine Asse im Bereich Google Docs. Genauso hat es keinen Wert, wenn dein Team jede Funktion von Zoom oder Google Meet kennt. Hier reichen die grundlegenden Anwendungsmöglichkeiten vollkommen aus. Wäge also nicht nur ab, welche Maßnahmen zielführend sind, sondern auch in welchem Ausmaß.

 

BERÜCKSICHTIGE AKTUELLE TRENDS

Der Begriff “digitaler Wandel” beschreibt die Lage treffend: Wir befinden uns in einem Wandel, der keinen Stillstand zulässt. Das bedeutet auch, dass unser Wissensstand regelmäßig sinkt. Noch vor wenigen Jahren hätte niemand gedacht, dass es Social-Media-Kanäle wie TikTok geben wird oder dass der stationäre Handel vermehrt auf E-Commerce setzt. Doch gerade diese unerwarteten Veränderungen bringen Unternehmen in die Position, Wege zu erschließen, um den Wissensstand der Mitarbeiter zu erweitern. Der Ausbau digitaler Kompetenzen ist kein einmaliges Vorhaben, sondern ein dauerhafter Prozess. Leite daher Schritte ein, um den langfristigen Ausbau sowie auch den Erhalt von Know-How zu forcieren.

 

MÖGLICHE HÜRDEN UND HERAUSFORDERUNGEN

Die Umsetzung eines Plans ist keine Einbahnstraße. Beim Ausbau digitaler Kompetenzen stehen dir und deinen Mitarbeitern womöglich einige Hürden im Weg. Darunter folgende:

  • Kein einheitlicher Wissensstand
  • Personal-Fluktuation
  • Wachsende Anforderungen

 

KEIN EINHEITLICHER WISSENSSTAND

Weiterbildungen, so zielführend sie auch sind, zeigen eine Schwäche: Die Inhalte richten sich an mehrere Personen. Das hat zur Folge, dass manche Mitarbeiter über einen zu niedrigen oder zu hohen Wissensstand verfügen. Einsteigerorientierte Weiterbildungen haben keinen Mehrwert für erfahrene Mitarbeiter, hingegen sind Angebote für Fortgeschrittene kein guter Ansatz, um Einsteiger an ein Thema heranzuführen.

Lösungsansatz: Orientiere dich weniger an einheitlichen Weiterbildungsangeboten. Hilf deinen Mitarbeitern stattdessen dabei, einen passenden Mentor zu finden. So hat jeder die Möglichkeit, seine Stärken individuell auszubauen.

 

PERSONAL-FLUKTUATION

Das Angebot an Arbeitgebern wächst. Dadurch sinkt auch zunehmend die Betriebstreue. Für Unternehmen stellt das eine Herausforderung dar, denn mit einem Mitarbeiterwechsel geht auch internes Wissen verloren. So sinnvoll und zielführend die Investition in das Know-How der Mitarbeiter auch sein mag, es hat unter Umständen keinen langfristigen Wert, weil andere Arbeitgeber attraktiver erscheinen.

Lösungsansatz: Priorisiere auch den Ausbau des Arbeitsklimas. Angestellte sind nicht nur Ressourcen, um Unternehmensziele zu erreichen. Es sind auch Menschen. Jobwechsel können kaum vermieden werden, aber Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung tragen dazu bei, die Fluktuationsrate zu verringern.

 

WACHSENDE ANFORDERUNGEN

Digitaler Fortschritt verspricht Lösungen und vereinfacht unternehmerische Prozesse. Jedoch wachsen auch die Anforderungen bezüglich Bedienung, Verwaltung und Bearbeitung. Das wiederum erfordert höhere Investitionen in die Weiterbildung der Mitarbeiter. Es steht außer Frage, dass die Erweiterung digitaler Kompetenzen Mehrwert verspricht, doch das Investitionsvolumen ist nicht zu unterschätzen.

Lösungsansatz: Die bereits erwähnte Kosten-Nutzen-Abwägung hilft dabei, zielführende Maßnahmen zu ermitteln. Kenne den Wissensstand deines Teams und fokussiere ganzheitliche sowie individuelle Ansätze gleichermaßen.

 

FALLEN ANALOGE PROZESSE BALD KOMPLETT WEG?

Prognosen zu den zukünftigen Einflüssen der Digitalisierung vermuten einen sukzessiven Wegfall analoger Anwendungen. Doch dieser Prozess beansprucht Zeit. Noch zu viele Unternehmen setzen überwiegend auf analoge Prozesse und auch wenn viele das Ziel der Digitalisierung verfolgen, fehlen oftmals klare Strukturen.

Die Entwicklung bei Start-ups und neu gegründeten Unternehmen lässt vermuten, dass junge Unternehmen von Anfang an fast ausschließlich auf digitale Strukturen setzen.
Unternehmensgröße und schmalere Strukturen spielen hierbei auch eine Rolle. Der digitale Aufbau eines kleinen Unternehmens erfolgt nun mal unkomplizierter als die Umstrukturierung analoger Prozesse bei einer großen Firma mit mehreren 100 Angestellten.

Doch auch große Firmen digitalisieren ihre Prozesse erfolgreich. Statistiken belegen sogar, dass insbesondere Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern die Stärken von Social Media nutzen. Darüber hinaus gibt es kaum ein etabliertes Unternehmen ohne Website und digitaler Marketingstrategie.

In bestimmten Bereichen ist daher durchaus zu erwarten, dass analoge Prozesse langfristig gesehen wegfallen, vor allem im Marketing. Gründe dafür sind die Messbarkeit und dass Unternehmen eine überregionale Zielgruppe ansprechen. Doch digitale Marketingstrategien erfordern auch tiefgehendes Wissen in Bereichen wie Social Media und SEO. Unternehmen sind daher in der Verantwortung, ihre Mitarbeiter zu schulen, damit nicht nur digitale Prozesse voranschreiten, sondern die Umstrukturierung auch Ergebnisse verspricht.

 

FAZIT: AUF BESTEHENDE FORTSCHRITTE AUFBAUEN

Die Digitalisierung geht voran und somit auch der Ausbau interner Kompetenzen. Neue Trends, vor allem im Marketing, setzen Unternehmen jedoch unter Zugzwang. Der digitale Wandel schreitet unter Umständen nämlich schneller voran als der Wissensstand im Unternehmen wächst.

Es ist abzuwägen, welche Trends und Kompetenzen einen Mehrwert bieten. Außerdem ist es zielführend, bestehende Stärken auszubauen, um fachspezifisches Wissen sicherzustellen. Es macht daher, wie bereits erwähnt, wenig Sinn, sich unnötig in Details zu verlieren. Hingegen hat es im Wettbewerb Nachteile, wenn Unternehmen keine Weiterbildung in bestimmten Bereichen anbieten.

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